Fachschale Jagdkataster

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--Markus Hentschel 08:00, 31. Aug 2006 (CEST)

Definitionen

1. Die Jagd in Mecklenburg-Vorpommern kann ab einer bestimmten Reviergröße ausgeübt werden und findet in Jagdbezirken statt. Es werden zwei verschiedene Arten von Jagdbezirken unterschieden:

- Der gemeinschaftlicher Jagdbezirk (GJB),
- Der Eigenjagdbezirk (EJB).

In den Jagdbezirken können bejagbare und nicht bejagbare Flächen nach dem Landesjagdgesetz liegen ( = befriedete Bezirke).

2. Ein GJB entspricht grundsätzlich der Fläche einer Gemeinde. Ein GJB muss mindestens 150 ha groß sein und bildet sich aus der Gemeindefläche minus den Flächen der in diesem Bereich liegenden EJB.

3. Ein EJB entsteht automatisch dann, wenn einem Eigentümer eine zusammenhängende Fläche abzüglich der befriedeten Bereiche von mehr als 75 ha gehört und er nicht ausdrücklich auf die Selbstständigkeit seines Jagdbezirkes verzichtet. In einem EJB liegen keine nicht bejagbaren Flächen.

4. Ein GJB oder ein EJB kann in eine oder mehrere Pachtflächen unterteilt werden. Jede dieser Flächen entspricht dann einem Teiljagdbezirk. Bei den Teiljagdbezirken und den nicht unterteilten Jagdbezirken ergibt sich im Ergebnis immer kreisweite Flächendeckung. Die kleinste informatorische Einheit, auf die alle Sachdaten und Geometrien bezogen sind, sind also die nicht unterteilten Jagdbezirke und die Teiljagdbezirke.

5. Die Zahl der Jagdpächter wird bei Jagdbezirken bis zu 250 Hektar auf zwei beschränkt, in größeren Jagdbezirken darf für je weitere angefangene 150 Hektar eine weitere Person Pächter sein.

6. Zur besseren weidmännischen Hege können Flächenausgleichungen zwischen verschiedenen EJB bzw. GJB vorgenommen werden - über sog. Abrundungsbescheide.

7. Weisen die zusammenhängenden Grundflächen einer Gemeinde, die nicht zu einem Eigenjagdbezirk gehören, einschließlich der befriedeten Bereiche nicht die Mindestgröße von 150 Hektar auf, bilden Sie keinen GJB. Sie sind dann von der Jagdbehörde einem oder mehreren Jagdbezirken (GJB oder EJB) anzugliedern. Werden sie von einem EJB umschlossen (Enklaven), sind sie dessen Bestandteil.


Funktionalitäten der Fachschale

  • Die Fachschale dient - in dem Umfang, wie er hier definiert wird - der Erzeugung und Bearbeitung der Geometrien. Die Sachdatenerfassung und -pflege wird in dem Framework "condition" erledigt, das landesweit in allen Kreisverwaltungen im Einsatz ist oder zum Einsatz angeboten wird.
  • Es muss in einer Eingabeaufforderung ähnlich der Namenssuche der Eigentümername eingegeben werden können. Die Fachschale gibt, wenn der Name nicht eindeutig ist, eine Liste zurück, aus der der gewünschte Eigentümer ausgewählt werden kann. Die Flurstücke im Kartenausschnitt, die dem ausgewählten Eigentümer gehören, sollen in einem separaten Flächenthema angezeigt werden, so dass es möglich ist, am Bildschirm die Flurstücke eines einzelnen Eigentümers zu identifizieren.
  • Aus der Namenssuche heraus soll es möglich sein, alle Flurstücke eines Eigentümers in der Karte anzuzeigen. Diese Flurstücke sollen andersfarbig dargestellt sein und solange markiert sein, bis der Benutzer die Markierung löscht. D.h. zoomen und pannen hat keinen Einfluss auf die Selektionsdarstellung. (Diese Funktion ist nicht Bestandteil der Fachschale, sondern in die normale Funktionalität der Namenssuche integriert.)
  • Die auf die oben beschriebene Art und Weise selektierten Flurstücksflächen sollen in der Fachschale automatisch zu größeren Teilflächen zusammengefügt werden.
  • Es soll möglich sein, Teilflächen zu löschen.
  • Es soll möglich sein, Teilflächen zu verbinden, indem ein verbindendes Polygon gezeichnet wird.
  • Die Gesamtfläche des bearbeiteten Polygons soll angezeigt werden.
  • Es soll möglich sein, zu einer wie oben beschrieben erzeugten Fläche eine laufende Nummer einzutragen, die mit der in "condition" gespeicherten übereinstimmt. Anschließend soll das Objekt als Jagdbezirksfläche gespeichert werden.
  • Es soll möglich sein, Jagdbezirksflächen zu vergrößern bzw. zu verkleinern. Dafür sollen Digitalisierfunktionen zur Verfügung stehen. Es sollen ganze Flurstücke anklickbar sein, die dann zu der Fläche hinzu- bzw. von der Fläche abgezogen werden. Durch Zeichnen eines Polygons soll freihändig die Fläche vergrößer- bzw. verkleinerbar sein.
  • Das Vergrößern bzw. Verkleinern einer Fläche soll die benachbarte Fläche automatisch anpassen.
  • Nach dem Erzeugen oder Bearbeiten von Geometrien wird eine Generalisierung durchgeführt, um die Geometrie zu verschlanken.
  • Es soll möglich sein, Geometrien zu löschen.
  • Die Anzeige der Sachdaten erfolgt rein lesend aus "condition". Es gibt somit keine Möglichkeit, Sachdaten zu erzeugen bzw. zu bearbeiten.
  • Aus "condition" werden regelmäßig Abzüge aus der access-basierenden DB gemacht, auf die kvwmap zugreift.
  • Die Jagdbezirke/Teiljagdbezirke sollen als zwei Layer geführt werden. Der eine Layer zeigt die Jagdbezirke/Teiljagdbezirke der GJBs an, der andere die Jagdbezirke/Teiljagdbezirke der EJBs. Das EJB-Thema besitzt zwei Klassen, die zweite Klasse ist für die Enklaven, die andersfarbig dargestellt werden. Es werden folgende Attribute angezeigt:
    • Name des Jagdbezirks/Teiljagdbezirks
    • Name des/der Pächter (wenn existent)
    • Name des Eigentümers (nur bei EJB)
    • EJB oder GJB
    • Name des EJB bzw. GJB
    • Fläche des Jagdbezirk/Teiljagdbezirk bzw. der Enklave
    • Gesamtfläche des EJB bzw. GJB
    • Datum des Abschlusses des Pachtvertrags (wenn existent)
    • Laufzeit des Pachtvertrags (wenn existent)
    • Name der Hegegemeinschaft (wenn existent)
    • Name des Hegerings (wenn existent)
    • Daten der Abschussplanung:
      • Abschüsse Rehwild
      • Abschüsse Rotwild
      • Abschüsse Damwild
      • Abschüsse Schwarzwild und
      • Abschüsse Muffelwild
    • Daten der Antragstellung:
      • Datum des Antrags
      • Genehmigt oder Festgesetzt (als Auswahlmöglichkeit)
      • Datum des Widerspruchs (nur, wenn "Festgesetzt")