5. Anwendertreffen am 15.06.2006 in Grimmen

Aus kvwmap
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--Markus Hentschel 12:38, 20. Jun 2006 (CEST)

Als Gast konnte Stefan Rahn begrüßt werden, einer der Entwickler von kvwmap. Er stellte die in Entwicklung befindlichen Module und Funktionen vor. Außerdem stand er für alle Fragen und Probleme zur Verfügung. Der Landkreis Mecklenburg-Strelitz zusammen mit der Stadt Neubrandenburg wird zukünftig ebenfalls kvwmap einsetzen, war aber bei diesem Anwendertreffen noch nicht dabei.

Themen:

kvwmap in Nordvorpommern

In der Kreisverwaltung Nordvorpommern wurde kvwmap am 27.03.06 durch den Landrat im Beisein der Fachamtsleiter und des Kreistagspräsidiums für die Verwaltung freigegeben. Kvwmap läuft dabei in der sogenannten "Testphase", die bis Oktober 2006 gehen soll und zwei Zwecken dient: Zum Einen sollen so der evtuelle Unmut über die "Kinderkrankheiten" des Systems abgefedert werden, zum anderen dient diese Phase den Fachämtern, "ihre" Daten auf Richtigkeit, Vollständigkeit und andere qualitative Merkmale hin zu prüfen. Daten, die nach Ablauf der Testphase nicht den Status "geprüft" haben, werden wieder aus der Stellenzuordnung entfernt. Durch diese Maßnahme und in Verbindung mit einer entsprechenden Dienstvereinbarung sollen die "Datenherren" an das neue System und die Arbeit mit Geodaten gewöhnt werden.

Insgesamt rund 300 User haben in der Verwaltung Zugriff auf kvwmap, wovon in den ersten Monaten ca. 140 Mitarbeiter zumindest einmal einen Blick in das Auskunftssystem geworfen haben. Zur Zeit nutzen täglich etwa 15 bis 20 User kvwmap, die meisten davon regelmäßig oder sogar täglich. Die Fachschalen Rissverwaltung und Festpunktübersicht sind noch nicht im Einsatz, ebenso wartet Nordvorpommern noch auf die Vereinbarung zum kostenfreien Austausch der Geobasisdaten zwischen Landesvermessung und Kreisen/kreisfreien Städten. Wenn diese Funktionalitäten bzw. Daten zur Verfügung stehen, ist mit noch mehr regelmäßigen Usern zu rechnen. Die Mitarbeiter haben zunächst nur Zugriff auf Geobasisdaten, im wesentlichen ALK und ALB sowie (veraltetete) Topographische Kartenwerke. Mit jedem Fachamt wird eine sog. Bedarfsanalyse durchgeführt, in der im Wesentlichen geklärt wird, welche Geofachdaten dieses Amt selbst erzeugt und welche Geodaten (eigene oder fremde)dieses Amt im WebGIS-Auskunftssystem sehen will. Auf Grundlage dieser analyse erfolgt dann eine Stellendefinition für die Mitarbeiter dieses Fachamtes.

In der Kreisverwaltung Nordvorpommern wurden in den letzten Jahren erhebliche Mengen an Geofachdaten digital erzeugt, insbesondere aus dem Natur-, Umwelt- und Tourismusbereich, und im Shapeformat gespeichert. Auf diese Daten wird jetzt zurückgegriffen, in dem die Shapes in eine PostGIS-DB geladen wurden. Geplant ist außerdem die Anbindung von verschiedenen Fachapplikationen, die Geodaten mit einem eindeutigen Raumbezug speichern. Außerdem wird von (momentan nur) einer Mitarbeiterin die weitere Erfassung von Geofachdaten betrieben.

Der eigentlichen Anwendung kvwmap ist ein "Informationsportal" vorgeschaltet (MediaWIKI), das dem Anwender beim Start alle wesentlichen Informationen zum und über das System und seine Daten liefert.

Weiterentwicklung und Finanzierung

Die Finanzierung der in diesem Jahr in Auftrag gegebenen Weiterentwicklungen von kvwmap wurde besprochen. Außerdem wurde das weitere Vorgehen in diesem Jahr besprochen, da nunmehr fast alle Landkreise über einen freigegebenen Haushalt verfügen. Stefan Rahn weist für das Steinbeis-Zentrum als Dienstleister darauf hin, dass man verstärkt darauf achten werde, dass Leistungen auch nur bis zur vereinbarten Höhe erbracht werden. In diesem Zusammenhang wird nun in der ToDo-Liste eine weitere Spalte eingefügt, in der die veranschlagte Summe für die Entwicklung der Funktionalität festgehalten wird. Die Anwendergruppe hat dafür zu sorgen, dass für das laufende Jahr genügend Punkte zur Entwicklung genannt werden, damit an die vereinbarte Summe auch konkrete Leistungen geknüpft werden können. Das Steinbeis wird darauf achten, dass Entwicklungen im laufenden Jahr, die aus dem gemeinsamen Topf finanziert werden, auch nur bis zur Höhe der vereinbarten Summe geleistet werden. Sollten im laufenden Jahr weitere Entwicklungen von der Anwendergruppe gewünscht werden, ist die Finanzierung für diese Punkte neu zu regeln. Entwicklungen, die von einzelnen Kreisen gewünscht werden, sind von den obigen Überlegungen natürlich immer zu trennen.

Filtereditor

In der Version 1.6 wird ein sog. Filtereditor zur Verfügung stehen, der es ermöglicht, die Daten auf beliebige gespeicherte Attribute hin einzugrenzen. Insbesondere kann die Geometrie über ein frei wählbares Polygon gefiltert werden, so dass nur die Features sichtbar sind, die innerhalb dieses Polygons liegen. Ein weiteres Beispiel: Die Objekte der ALK können über das Attribut "gemarkung" so eingegrenzt werden, dass es möglich wird, einer Gemeinde nur den Bereich der ALK zur Verfügung zu stellen, der im Gemeindegebiet liegt.

Druckfunktionalität

Die Druckfunktion ist im Zusammenhang mit der Entwicklung der Fachschale "Bürgerauskunft" weiterentwickelt worden. Im sog. "Druckrahmeneditor" können beliebige Druckrahmen definiert werden, wobei in der Entwicklung im Vordergrund stand, den Druckrahmen so gestalten zu können, dass er das gleiche Druckbild wie der amtliche Ausdruck in Mecklenburg-Vorpommern ermöglicht. Dazu gehören als weitere Elemente eine Übersichtskarte, die Ausgabe eines ursprünglichen Maßstabes (die Datenquelle dieses Maßstabes muss jedoch noch integriert werden) und ein Freitext. Alle diese Elemente können beliebig auf dem Druckrahmen positioniert werden und die jeweilige Schriftgröße kann angepasst werden. Für die Übersichtskarte kann der Zoom- bzw. Vergrößerungsfaktor eingestellt werden. Um der Übersichtskarte einen Rahmen geben zu können, lässt sich, analog zum Druckkopf, auch hier ein Hintergrundbild auswählen. Die Funktionalität "Drucken" fragt zunächst Druckmaßstab und Druckrahmen ab, bevor der User den Kartenmittelpunkt des Drucks in der Karte anklickt. In der Vorschau erhält er zunächst ein farbiges Rechteck, dass Größe und Position des Drucks markiert. Das kann der User noch korrigieren, bis er eine Druckvorschau erhält, die er letztlich in ein PDF-Dokument schreiben lassen kann.

Protokollierung der Zugriffe und statistische Auswertung

Die Protokollierung der Zugriffe ist im Zusammenhang mit der Entwicklung der Fachschale "Bürgerauskunft" und auf Anweisung des Datenschutzbeauftragten Nordvorpommerns entwickelt worden. In der MySQL-DB werden alle räumlichen Ausschnitte und die ausgewählten Themen gespeichert, die ein User bei jedem Klick angezeigt bekommt. Für die Fachschale "Bürgerauskunft" wird außerdem protokolliert, welche Ausdrucke ein User erzeugt. Da für jeden Druckrahmen ein Preis gespeichert wird, kann letztlich sogar eine Abrechnung gegenüber dem User erfolgen (z.B. einer Gemeinde), wieviele ALK- oder ALB-Ausdrucke in einem bestimmten Zeitraum erzeugt wurden. Speziell werden gespeichert:

  • User-IDs (Wer hat zugegriffen?)
  • Stellen-IDs (Auf was hat er zugegriffen?)
  • Layer-IDs (Auf welche Daten genau hat er zugegriffen?)
  • Function-IDs (Welche Funktionen hat er genutzt?)
  • Zeitstempel (Wann erfolgte die jeweilige Nutzung?)
  • bbox (Welche Ausdehnung hatte der jeweilige Kartenausschnitt?)
  • Druckrahmen-IDs (Welches Druckformat wurde jeweils benutzt?)

ZV-Aut-konforme Darstellung der ALK

Die ZV-Aut-konforme Darstellung der ALK (für Mecklenburg-Vorpommern) kann am schnellsten erreicht werden, wenn die Mapdateien der Fa. CCGIS verwendet werden. Kvwmap kann Mapdateien einlesen und die entsprechenden Tabellen automatisch füllen. Voraussetzung ist aber natürlich die Konformität zur ZV-Aut M-V. Im Prinzip muss jeder einzelne Parameter auf seine Konformität überprüft werden. Von Hr. Jäger (KRZ Minden-Ravensberg/Lippe) wird ein kostenfreies Programm angeboten, dass die Bearbeitung der Mapdateien unterstützen kann. Die Anwendergemeinde möchte die Fachschale "Bürgerauskunft" mehrheitlich nutzen, da damit Einsparpotenziale in den Katasterämtern verbunden sind. Damit bieten sich zwei Möglichkeiten an, die Mapdatei von CCGIS anzupassen: Entweder die Anwendergruppe teilt diese Aufgabe unter sich auf und erledigt die Überprüfung bis Ende des Jahres oder diese Aufgabe wird einem Dienstleister übertragen. Die Mehrheit der Anwender tendiert zur zweiten Verfahrensweise. Die "Mapdatei MV" soll wieder zurückfließen in das bundesweite Projekt "ZV-Aut-konforme Darstellung der ALK mit dem UMN" und steht damit allen Nachnutzern frei zur Verfügung.

Harmonisierung von Gruppen und Themen

Beim letzten Treffen in Ludwigslust hat Hr. Schmidt die Harmonisierung der Geofachdaten angeregt, wenn diese über Kreisgrenzen hinweg dem Bürger als Dienst oder in Portalen zur Verfügung gestellt werden sollen. Zur kartographischen und inhaltlichen Ausgestaltung der Gruppen und Themen hat Hr. Schmidt einen ersten Vorschlag zur Diskussion in das WIKI gestellt. Dieser Vorschlag, der im Wesentlichen die Themen benennt, muss nun mit Inhalten gefüllt werden. Ein erster Versuch wurde bei den Naturschutz- und Wasserschutzgebieten gemacht. Schon hier fiel auf, dass die Themengestaltung in den verschiedenen Landkreisen sehr unterschiedlich erfolgt. Es erscheint fraglich, ob eine weitgehende Einigung zukünftig erreicht werden kann, da die notwendige Diskussion nicht in Gang kommt.

Sonstiges

  • Die kostenfreie Nutzung der vom LaiV angebotenen Geowebdienste (TKs und Orthofotos) scheint in zeitlich greifbare Nähe zu rücken. Damit wird es in Kürze möglich sein, diese Themen als Dienste in kvwmap einzubinden. Während Stefan Rahn für die Uni Rostock-Demoanwendung zeigen konnte, dass das Einbinden dieser Dienste funktioniert, berichten einige Anwender von diversen Schwierigkeiten, die aber eher im Bereich der internen Netzwerkkonfiguration angesiedelt zu sein scheinen.
  • Die ToDo-Liste des kvwmapWIKIs muss sowohl von den Anwendern als auch vom Steinbeis-Zentrum intensiver gepflegt werden. Die Anwendergruppe und insbesondere die drei Kollegen des "Koordinierungsstabs" sind aufgefordert, sich vermehrt in die Diskussion um die Weiterentwicklungen einzuschalten.
  • Hr. Hentschel vom Landkreis Nordvorpommern bietet Interessierten zwei kleine PHP-basierte Programme an, die er bei Nachfrage zur Verfügung stellt. Das eine Programm erstellt Farbverläufe, die man zur kartographisch ansprechenden Ausgestaltung von Classes verwenden kann. Es wird jeweils der RGB-Code angezeigt, der einfach in den entsprechenden Style kopiert werden kann. Das zweite Programm schreibt bzw. verändert Metadaten, die zu einem Feature aus dem Bereich der Geofachdaten gespeichert sind. Das Programm erwartet, dass das Feature in einer PostGIS-DB gespeichert ist und dass vier Spalten existieren: "Datenherr", "letzte Aktualisierung", "Erfassungsgrundlage" und "URL zu einer Metadatenbeschreibung dieses Features". Außerdem zeigt dieses Programm beim Start die Themen an, die seit mehr als einem halben bzw. ganzen Jahr nicht mehr aktualisiert wurden.